Markus Baersch

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18.04.2007

Als ich zum ersten Mal was darüber gelesen habe, dass es bald ein Delphi für PHP geben würde, sind mir direkt drei Gedanken durch den Kopf  gegangen:

  • wer braucht das schon, wo es so viele IDEs und Editoren auf der Welt gibt?
  • Wird das vielleicht ein ähnlich gut gemeinter (und eigentlich auch gut umgesetzter) Versuch wie Kylix werden, der am Markt keine Chance hat, weil es an Akzeptanz mangelt?
  • Würde in einem Delphi 4 PHP wohl all das drin sein, was ich als erstes davon erwarten würde – sprich: den ganzen Kram, der Delphi zu dem macht, was es ist? Oder würde es „nur“ einen weiteren Editor geben, der vielleicht ein paar Highlights bringt, aber nichts besonderes ist?

Und kaum waren die drei Fragen gestellt, habe ich auch schon über irgendwas anderes nachgedacht und den Kram vergessen, bis mir die Info erneut per Post in’s Haus flog. Seit dem habe ich mehr als einmal gedacht, dass „man sich das mal ansehen sollte“. Wie so oft, ist das aber eine todsichere „Nichtabsichtserklärung“, so dass ich erst heute eine Installation und ein paar Tests gewagt habe. Beantwortet dies aber nun all meine Fragen? Natürlich nicht. Aber zumindest einen Teil der dritten Frage kann ich schon nach ein paar Stunden kommentieren:

Auf den ersten Blick scheint alles drin zu sein, was ich mit dem Produktnamen bei erster Nennung assoziiert habe:

  • Ja, man kann schrittweise debuggen! (freu)
  • Ja, es gibt die gewohnte intelligente Hilfe bei der Codeeingabe, die (zumindest PHP - Anfängern  oder „Seltenusern“ wie mir) sehr viel Blätterei bei php.net oder in Büchern spart
  • Ja, es gibt tatsächlich eine VCL für PHP! Mit Objektinspektor und allem Krempel, den man sich als Delphianer so denken kann.
  • Ja, man darf auch hier noch zum Starten des Projekts im Browser (dazu wurde ein umherirrender Apache vom Lokalhorst als Servierknecht verdingt) auf F9 drücken und erwarten, dass das Projekt gestartet wird; ganz genau wie eine EXE, ein CGI, eine ISAPI oder was auch immer man sonst so mit Delphi vorher verbrochen hat.

Natürlich habe ich zunächst mal bestehenden PHP - Code probiert, schließlich ist es ja das, wofür ich direkt eine Verwendung habe. Und siehe da, eine Syntaxprüfung ohne „hochladen“ oder zumindest „halbmanuellem“ Aufruf im Browser scheint schon mal eine Menge Zeit zu sparen, wenngleich Delphi nicht immer ganz mit dem Zufrieden war, was ich als sauberen PHP-Code betrachtet habe (durch die Augen eines Browsers oder eines Standardeditors erschien das auch nicht anders zu sein). Speziell ein achtlos dahin geschmiertes „include(‚diesunddas.php’)“ kann mitunter ganz schön Verwirrendes in den Browser zaubern; aber dennoch lohnt es sich auf jeden Fall, die Trial – Version von Delphi for PHP allein schon dann anzuschauen, wenn man „nur“ einen guten Editor und die gewohnt guten Tools rund um Codeerstellung und –pflege von Delphi kennt und vermisst.


"Wie geil ist das denn?" -  Haltepunkte, Hilfe bei der Eingabe, Systemxprüfung. Delphianer, was willst Du mehr?

Was es mit der VCL nun wirklich auf sich hat und in wiefern dieses Werkzeug gegen die Konkurrenz anstinken kann, kann ich natürlich kaum beurteilen; zumal ich noch nie mit vielgerühmten Systemen wie Dreamweaver & Co. gearbeitet habe (aus Mangel an Erfordernis). Ich bin mir aber recht sicher, dass es außerhalb der Delphi-Gemeinde nicht viel Wirbel um „D4PHP“ geben wird. Gern irre ich mich und diesmal wird alles ganz anders zu anderen Gelegenheiten… Ich bleibe mal dran und werde mir in einer ruhigen Stunde ansehen, was die (auf den ersten Blick gut „zusammenlizenzierte“) VCL für PHP so alles leistet; selbst wenn ich keinen Vergleich zu aktuellen Konkurrenzprodukten oder Frameworks, sei es mit oder ohne AJAX, ziehen kann. Vielleicht jemand anders? Ein Kommentar? Ein Link? Bitte gern!

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