Markus Baersch

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15.10.2008

Ob man nun auf Comics zur Einführung eines Browsers steht oder nicht: Ganz so flapsig, wie die Entstehungsgeschichte von Google Chrome erzählt wird, wurde der Browser dann wohl doch nicht zusammengeschustert und es sind in googletypischer Weise auch gleich wieder einige Ansatzpunkte zu Kritik vorhanden, die vor allem in die Richtung des Datenschutzes gehen. An der Diskussion will ich mich eigentlich auch gar nicht erst beteiligen und habe für mich selbst festgelegt, welche Seiten ich mit Chrome besuche... oder besser: welche nicht.

Denn neben all dem Gerede um Client-IDs, die "schlimmer als IPs" sind, Installations-Zeitstempel, Fehlerberichte und Nutzungsstatistiken (nicht, das sich das nicht jeder mit der Google Toolbar in FF und IE auch in der Regel in gewissem Maße selbst antut, ohne darüber nachzudenken...) ist Chrome dank Webkit rattenschnell. Klar, da kann man auch bei Safari bleiben, aber ich finde den Minimalistmus, der bei den Einstellungen noch nervt, spätestens im Hauptfenster einfach klasse. So viel Viewport bieten andere Browser auch ohne Toolbars nicht, wenn diese nicht durch Drittanbietertricks dynamisch ausgeblendet werden.

Es ist zwar schon irgendwie blöd, wenn man ausgerechnet mit dem "Google Browser" keinen so einfachen Zugriff auf die Google Bookmarks hat, wie es mit der Google Toolbar der Fall ist, aber das kommt sicher noch. Und auch lange Sessions sollte man sich vielleicht zumindest in der aktuellen Phase noch ersparen. Aber es macht unter`m Strich ganz einfach Spaß, mit Chrome zu surfen, weshalb ich recht häufig zu Chrome als Browser greife. In hohem Maße Sicherheitsrelevantes oder Privates sollte man derzeit allein schon wegen der mit Sicherheit bestehenden Lücken vielleicht nicht unbedingt per Chrome abrufen, wenngleich der IE und FF wohl nach wie vor attraktiver für Angreifer sein sollte. Dennoch ist der Browser noch nicht "fertig" und es gibt auch Bedienungs- und Darstellungsprobleme, die bei den Geschwistern in dieder Form nicht vorkommen. Vor allen anderen Dingen hält aber sicher eine Angst viele potentielle Anwender bisher ab: Es besteht natürlich schon ein nicht von der Hand zu weisender Unterschied zwischen dem Zusammenhang, der (natürlich rein theoretisch) zwischen Google Account bzw. LiveID (wenn man denn angemeldet ist), besuchten Seiten, Nutzerverhalten und Werbeaffinität etc. mit Hilfe des Browsers beim Anbieter hergestellt werden kann. Ober besser: was man dem jeweiligen Anbieter so alles zutraut.

Wen die Sicherheitsbedenken daher bisher abgeschreckt haben, Erfahrungen mit Chrome zu sammeln, der kann zwei Dinge tun, wenn er sich trotzdem ein Bild machen möchte:

  • sich im Chromium Blog im Detail über den Browser, dessen Bestandteile und Eigenschaften informieren und / oder
  • eine Alternative nutzen, in der die meistkritisierten Funktionen deaktiviert werden: In einem auf transparente Weise im Code "entschärfte" Version von Chrome ist unter dem Namen "Iron" erhältlich. Wer die "sichere Chrome-Version" nutzen will, findet diese hier.

Iron Browser

Google ohne "Nachhause-telefonieren": Sieht aus wie Chrome, schmeckt wie Chrome, ist aber "Iron"

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Ein Kommentar zu “Google Chrome nutzen - Ja oder Nein?”

  • Markus Baersch 15. Oktober 2008 um 08:51 Uhr

    Nachtrag: Man kann sicher auch Werkzeuge wie "UnChrome" verwenden... aber warum nur einen Teil ausschalten, wenn man wie im Fall von Iron alles deaktivieren kann, was potentiell mit dem eigenen "Datenschutz-Bedürfnissen" kollidieren könnte?


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