Markus Baersch

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27.10.2010

Da isser wieder, der vielzitierte lange Rattenschwanz an Kleinkram, der in der Gesamtheit genausoviel Mist macht wie die Großen. Hoffnung für alle Websites, die nicht mit wesentlichen Rankingchancen für die großen Begriffe gesegnet sind; Lebenselixier für alle Nischenangebote und breitdiskutiertes Thema hipper Lektüre in gruseliger Übersetzung (Meint: "The Long Tail", Chris Anderson).

Was Google damit zu tun hat, ohne indirekt an fast allen internetbasierten Wertschöpfungsmodellen rund um den Longtail beteiligt zu sein? Naja, vielleicht (noch) nicht viel. Aber wenn man sich ansieht, wie sehr selbst hier nun versucht wird, alle Agenturen und Kunden auf "Lokales Business" einzuschwören, während der Lokal-Boom auffe andere Seite vonnen Teich schon lange anhält, hat man sich offenbar dem Riesenheer an eigentlich "adwordsfähigen" Angeboten zugewendet, das noch nicht finanziell zum Googlewohl beiträgt. Ergo müssen die Hürden weiter abgebaut werden. Und dazu ist die kommende Integration von AdWords in Google Places (ehedem AKA "lokales Branchencenter") ein sinnvoller Schritt zur Vereinfachung der Werbung für Hinz und Kunz mit klar lokal ausgerichtetem Fokus rund um das Ladengeschäft, die Reichweite des eigenen Fuhrparks o. Ä.

Denn während es (zwar offenbar mühsam und nur kontinentweise) gelingt, die lokalen Schäfchen in´s MAPsige zu bringen, bedeutet das ja noch lange nicht, dass jeder dann auch den nächsten Schritt geht und sich selbständig um lokal ausgerichtete AdWords-Kampagnen kümmert, die dann auch wirklich Geld nach Mountain View bringen. Und wer das doch tut, hat angesichts des vor allem für Einsteiger nicht wirklich optimal gelungenen Balanceakts zwischen Komplexität und Einfachheit, den das AdWords-UI zu bewältigen hat, unendlich viele Chancen, seine Kampagnen mehr oder weniger vollständig am Ziel vorbei auszurichten und außer ausgegebenem Geld keinerlei sichtbaren Effekte zu erzielen. Der kleine Krauter von Nebenan, für den der PC ein Werkzeug wie jedes andere ist, braucht daher eine andere Lösung. Integriert in Google Places macht sich nun "Google Boost" in ersten Pilotstädten in Usaland an die Lösung dieser Aufgabe. Nur wenige Optionen, ein Anzeigentext und los geht´s in Maps und der normalen Suche, solange Budget und Relevanz ausreichen.

Google Boost

Ob man damit dann als Einsteiger wirklich bessere Ergebnisse erzielen kann als zuvor via AdWords, muss sich allerdings erst noch zeigen. Im schlimmsten Fall aber wird es zumindest einen erhöhten Bedarf an Optimierung von nicht aufgegangenen Online-Werbemaßnahmen geben. Ich kann mir aus beruflicher Sicht Schlimmeres vorstellen 😉

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